Vertiefungsrichtung 16: Kommunikationstechnik

Eine gemeinsame Vertiefungsrichtung des Instituts für Hochfrequenztechnik und Elektronik (IHE), des Instituts für Nachrichtentechnik (CEL) und des Instituts für Photonik und Quantenelektronik (IPQ)

 

Allgemeines zu Arbeitsmarkt und Berufsbild

Die Informations- und Kommunikationstechnik spielt eine Schlüsselrolle in zahlreichen Technologien:

  • Mobile und leitungsgebundene Kommunikation
  • Automobilindustrie
  • Luft- und Raumfahrt
  • Medizintechnik
  • Sensorik
  • Industrieelektronik
  • Spezialgebiete der Kommunikationstechnik

Absolventen der Vertiefungsrichtung Kommunikationstechnik werden nicht nur qualifiziert für den Einsatz in Forschung und Entwicklung, sondern finden ebenso Einsatz-möglichkeiten in den Bereichen technischer Vertrieb und Projektleitung. Ein späterer Karriereweg in das mittlere oder hohe Management gerade in international operierenden Unternehmen ist ohne Einschränkungen möglich.

Die Erfindung der drahtgebundenen Telegrafie (Gauß/Weber 1833) war die Grundlage der Nachrichtenübertragung über weite Entfernungen. Nachdem Heinrich Hertz 1887 in Karlsruhe die Existenz elektromagnetischer Wellen nachweisen konnte, kam es in der Folge zu einem enormen Schub in der Weiterentwicklung der drahtgebundenen und dann auch der drahtlosen Telegrafie. Während dank der Erfindung des Telefons durch Alexander Graham Bell die drahtgebundene Telegrafie sofort weite Verbreitung fand, spielte die drahtlose Mobilkommunikation im täglichen Leben des Einzelnen bis in die neunziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts kaum eine Rolle. Erst mit der Einführung der digitalen zellularen Mobilfunksysteme entwickelte sich ein Massenmarkt, dessen Wachstumsaussichten nach wie vor bedeutend sind. Das GSM verdankt seinen Erfolg im Wesentlichen der Standardisierung, auf deren Grundlage es jedem Anbieter möglich ist, Komponenten für Mobilkommunikationssysteme zu bauen. Beim Übergang zu UMTS und LTE wurde dieser Weg konsequent weiterverfolgt. Bereits auf die achtziger Jahre geht die Erfindung des breitbandigen Internet zurück, das zu nutzen erst mit der Einführung der Glasfasertechnologie für den Normalverbraucher erschwinglich wurde.

Eine wichtige Grundlage für den Betrieb von Mobilkommunikationssystemen ist das Vorhandensein von Festnetzen, die den Verkehr über weite Strecken tragen. Diese transportieren den Verkehr auf glasfaser-basierten Netzwerken, welche heute die Weitverkehrsnetze bis hinunter zu den Zugangsnetzen dominieren und mit ihren hohen Bandbreiten dem einzelnen Teilnehmer Anwendungen mit Datenraten bis in den Bereich zweistelliger Gigabit/s ermöglichen. Der Funk greift dabei lokal auf die Bandbreiten-Ressourcen der Glasfasernetze zu und ermöglicht dem Anwender den mobilen Zugang.
Kommunikationsnetze kombinieren daher in der Regel Funk- und Festnetz-komponenten. Dies erfordert von dem auf diesem Gebiet arbeitenden Ingenieur interdisziplinäres Wissen: Er muss über die physikalischen Eigenschaften von Mobilfunkkanälen genauso Bescheid wissen wie z. B. über Antennen, Glasfasern, Sender- und Empfängerprinzipien, Modulationsverfahren, Zugriffsmechanismen, Algorithmen der Codierung und Verschlüsselung sowie Transport- und Steuerungs-protokolle. Somit sind die Ausbildungsbereiche, aufbauend auf den mathematisch-physikalischen Grundlagen, in der Hochfrequenztechnik und Elektronik, der Nachrichtentechnik und der optischen Kommunikation zu finden.
Die Absolventen des Studienmodells Kommunikationstechnik werden von Dienste- und Netzanbietern, von Komponenten-, Endgeräte- und Infrastrukturherstellern, von Unternehmensberatern oder von öffentlichen Arbeitgebern gesucht. Neben den großen Konzernen haben sich im Umfeld der Kommunikationstechnik in der Zwischenzeit unübersehbar viele mittlere und kleine Unternehmen etabliert. Die Einkommen von Ingenieuren, die auf dem Gebiet der Kommunikationstechnik arbeiten, liegen deutlich über dem Einkommensdurchschnitt.

Die Vertiefungsrichtung Kommunikationstechnik vermittelt die notwendigen theoretischen Kenntnisse und Fähigkeiten für die Berechnung, Entwicklung und Verwendung der Techniken, die den oben genannten Anforderungen entsprechen. Die festen Module decken die komplette Bandbreite der Informations- und Kommunikations-technik ab und bieten die nötige theoretische Tiefe.

Bei Bachelor- und Masterarbeiten ist es den Studierenden möglich, an aktuellen Forschungsprojekten mitzuwirken, die fast alle der oben genannten Bereiche abdecken, meist in Zusammenarbeit mit der Industrie. Die Kooperation der drei Institute CEL, IPQ und IHE bietet hierfür ein breites Spektrum an möglichen Aufgaben an, die sich an aktuellen Forschungsthemen der Institute orientieren. Näheres zu den aktuellen Forschungsthemen findet sich auf der Homepage der jeweiligen Institute.

 

Studienplan und Wahlmodule

Detaillierte Informationen mit aktuellen Studienplänen und weiteren Hinweisen finden sich auf der Internetseite der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik.

Die folgende Aufstellung der Wahlmodule enthält nur einen kleinen Teil der möglichen Wahlmodule. Im Wahlbereich können zudem Module aus dem Vorlesungsangebot der Fakultäten für Elektrotechnik und Informationstechnik, Informatik, Mathematik und Physik nach Rücksprache mit dem Fachstudienberater gewählt werden.

 

Überfachliche Qualifikationen

Neben den Wahlfächern sind als sogenannte Schlüsselqualifikationen zusätzlich Veranstaltungen im Umfang von mindestens 6 Leistungspunkten aus dem Angebot der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik oder einer anderen Fakultät zu absolvieren. Die Schlüsselqualifikationen sind in weitem Umfang wählbar, solange sie keinen zu technischen Inhalt haben.
Denkbar sind hier beispielsweise Veranstaltungen aus den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, dem „Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaften“ (ZAK) oder dem „House of Competence“ (HoC):

  • Industriebetriebswirtschaftslehre
  • Sprachkurse
  • Tutorenschulung
  • ...

Zu beachten ist weiterhin, dass keine Veranstaltung aus dem ETIT-Wahlbereich als Schlüsselqualifikation anerkannt werden kann.

 

Kontakt

Institut für Hochfrequenztechnik und Elektronik

Institutsleiter: Prof. Dr. Ing. Ahmet Cagri Ulusoy, Prof. Dr.-Ing. Thomas Zwick
Gebäude 30.10

Modellberatung:
Dr.-Ing. Mario Pauli
Tel.: 0721 / 608-46259
Fax: 0721 / 608-45027
E-Mail: mario.pauli∂kit.edu

 

Institut für Nachrichtentechnik

Institutsleiter: Prof. Dr. Laurent Schmalen
Gebäude 06.45

Modellberatung:
Dr.-Ing. Holger Jäkel
Tel.: 0721 / 608-46272
Fax: 0721 / 608-46071
E-Mail: holger.jaekel∂kit edu

 

Institute of Photonics and Quantum Electronics

Institutsleiter: Prof. Dr. Christian Koos, Prof. Dr. Sebastian Randel
Gebäude 30.10

Modellberatung:
Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Freude
Tel.: 0721 / 608-42492
Fax: 0721 / 608-94292
E-Mail: w.freude∂kit.edu