Studienmodell 16: Mobilkommunikation
Zum Modellplan
Ein gemeinsames Studienmodell des Communications Engineering Lab (CEL)
und des Instituts für Höchstfrequenztechnik und Elektronik (IHE)
Die Erfindung der drahtgebundenen Telegrafie (Gauß/Weber 1833) war die Grundlage der Nachrichtenübertragung über weite Entfernungen. Nachdem Heinrich Hertz 1887 in Karlsruhe die Existenz elektromagnetischer Wellen nachweisen konnte und in der Folge die drahtlose Telegraphie (Marconi) entwickelt wurde, war es möglich, auch mobilen Teilnehmer Nachrichten zukommen zu lassen. Bis in die achtziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts spielte die Mobilkommunikation im täglichen Leben des Einzelnen kaum eine Rolle. Erst mit der Einführung der digitalen zellularen Mobilfunksysteme entwickelte sich ein Massenmarkt, dessen Wachstumsaussichten auch für die Zukunft enorm sind. Das GSM (Global System for Mobile Communication) verdankt seinen Erfolg im Wesentlichen der Standardisierung, auf deren Grundlage es jedem Anbieter möglich ist, Komponenten für Mobilkommunikationssysteme zu bauen. Beim Übergang zum UMTS (Universal Mobile Telecommunication System) wurde dieser Weg konsequent weitergeführt.
Eine wichtige Grundlage für den Betrieb von Mobilkommunikationssystemen ist das Vorhandensein von Festnetzen, die den Verkehr über weite Strecken tragen. Die Grundlagen der Festnetztechnik sind heute die Vermittlungstechnik auf der Basis des ATM (Asynchronous Transfer Mode) und die Protokolle des Internet (TCP Transport Control Protocol, IP Internet Protocol). Der Funk spielt hier die Rolle des Zugangsträgers zum Gesamtsystem.
Mobilkommunikationssysteme kombinieren daher in der Regel Funk- und Festnetzkomponenten. Dies erfordert von dem hier arbeitenden Ingenieur interdisziplinäres Wissen: Er muss über die physikalischen Eigenschaften von Mobilfunkkanälen genauso Bescheid wissen wie z.B. über Antennen, Sender- und Empfängerprinzipien, Modulationsverfahren, Zugriffsmechanismen, Algorithmen der Codierung und Verschlüsselung, Transport- und Steuerungsprotokolle. Somit sind die Ausbildungsbereiche, aufbauend auf den mathematisch-physikalischen Grundlagen, in der Hochfrequenztechnik, der Elektronik, der Nachrichtentechnik und der Telematik zu finden.
Die das Studienmodell Mobilkommunikation tragenden Institute IHE und CEL sind an verschiedenen Projekten der öffentlich geförderten und der industrienahen Forschung beteiligt. Dabei spielen sowohl Optimierungsaufgaben für die zweite und dritte Mobilfunkgeneration aber auch Entwicklungen für die vierte Generation eine wichtige Rolle. Nicht zu vergessen sind dabei die Wireless Local Area Networks (WLANs) für den mobilen Internetanschluss.
Die Absolventen des Studienmodells Mobilkommunikation werden von Dienste- und Netzanbietern, von Komponenten-, Endgeräte- und Infrastrukturherstellern, von Unternehmensberatern oder von öffentlichen Arbeitgebern gesucht. Als Ergänzung zu den großen Konzernen haben sich in der Zwischenzeit unübersehbar viele mittlere und kleine Unternehmen im Umfeld der Mobilkommunikation etabliert. Wie das IEEE in seiner Hauszeitschrift vom Dezember 2000 berichtet, liegen die Einkommen von Ingenieuren, die auf dem Gebiet der Kommunikation arbeiten, deutlich über dem Durchschnitt.
Feste Modellfächer
Lv-Nr. | Lehrveranstaltung | WS | SS |
23 447 | Planungsmethoden für die mobile Funkkommunikation (IHE) | 3 | |
23 514 | Praktikum Nachrichtentechnik (CEL) | 4 | |
23 509 | Satellitenkommunikation (CEL) | 2 | |
23 410 | Antennen und Antennensysteme (IHE) | 3 | |
23 546 | Verfahren zur Kanalcodierung (CEL) | 2 | |
23 510 | Spezialgebiete der Nachrichtentechnik (CEL) | 2 | |
Feste Bestandteile dieses Modellplans sind weiterhin: Eine Vorlesung aus dem Bereich BWL. Ein Teamprojekt oder eine Studienarbeit. |
Wählbare Modellfächer
Lv-Nr. | Lehrveranstaltung | WS | SS |
23 511 | Nachrichtentechnik II | 3 | |
23 545 | (CEL) | 2 | |
23 534 | Signalverarbeitung in der Nachrichtentechnik (CEL) | 2 | |
23 537 | Angewandte Informationstheorie (CEL) | 4 | |
23 541 | Das Berufsfeld des Ingenieurs in modernen Unternehmen (CEL) | 2 | |
23 543 | (CEL) | 2 | |
23 545 | (CEL) | 2 | |
23 547 | Spectrum Management (CEL) | 2 | |
23 548 | Multiratensysteme - Abtastratenumsetzung und digitale Filterbänke (CEL) | 2 | |
23 441 | Management Systems for Communication Networks (IHE) | 2 | |
23 415 | Hoch- und Höchstfrequenzhalbleiterschaltungen (IHE) | 3 | |
23 407 | Hochfrequenztechnik (IHE) | 3 | |
23 387 | Betriebswirtschaft für Ingenieure an Fallbeispielen (IEH) | 2 | |
24 128 | Telematik (Informatik) | 3 | |
24 643 | Mobilkommunikation (Informatik) | 2 | |
Alle festen Modellfächer der Studienmodelle 11 (Hochfrequenztechnik) und 14 (Nachrichtensysteme) sind im Modell 16 ohne weiteres wählbar. | |||
Weitere Lehrangebote der Fakultäten für Elektrotechnik und Informationstechnik, Informatik (insbesondere Telematik), Mathematik und Physik können als wählbare Modellfächer durch den Modellberater anerkannt werden. |
Modellberater IHE: | Dipl.-Ing. Grzegorz Adamiuk |
Modellberater CEL: | Dr.-Ing. H. Jäkel |
Sprechstunden zur Modellberatung: Voranmeldung telefonisch oder per email erwünscht.